Innovationsverhinderungsmanagement
Ein Zwischenruf
Ideen stören. Sie sind unbequem. Sie unterbrechen das dringliche Tagesgeschäft. Sie rütteln am Status Quo, sie stellen das Bewährte, Gute und Richtige, das wir tun in ein falsches Licht; fordern frech Veränderung. Unter solchen Randbedingungen erhält ein effektives Innovationsverhinderungsmanagement eine zeitlos hohe Bedeutung. Wie viel schöner wäre es doch, wenn die Zukunft so aussähe wie die Vergangenheit. Deshalb ist es nur logisch, Ideen abzulehnen, bevor sie zu Innovationen werden können. Glücklicherweise kehrt sich (Achtung: Spielregel!) durch Ablehnung einer Idee die Beweislast um. Der Ideengeber “darf” beweisen, daß die Idee allen Anfeindungen wiederstehen kann (also am besten ein komplettes Konzept für die Realisierung, die Abstimmung mit allen Betroffenen und die Wirtschaftlichkeitsrechnung plus 200 Bestellungen schon in der Tasche haben). Fragen, denen sich Verteidiger des Istzustands erfreulicherweise nicht zu stellen brauchen. (Spielregel!)
Nutzen
Regelmäßig angewandt stellt das bewährte 3-D Innovationsverhinderungsmanagement sicher, daß die kreativen Köpfe (Verzeihung: Die Spinner natürlich) die Abteilung verlassen, vielleicht sogar das Unternehmen, oder ihre schöpferischen Kräfte im Wochenendtöpferkurs der Kreisvolkshochschule unschädlich abreagieren. Alle diejenigen, die ernsthaft arbeiten wollen haben dann wieder ihre Ruhe und können weitermachen. Ungestört von dem akademisch-theoretischen Gerede über Innovationskultur, Innovationsprozesse, Geschäftsmodelle oder innovatives Verhalten.
Und so wird’s gemacht:
Es geht wirklich ganz einfach. Merken Sie sich die folgenden 3 Sätze:
3-D Innovationsverhinderungsmanagement:
Das haben wir schon immer so gemacht!
Das haben wir noch nie so gemacht!
Da könnte ja jeder kommen…
Wenn der erste nicht gegen eine lästige Idee hilft, dann sicher der zweite, und wenn der nicht hilft, dann aber ganz sicher der dritte. Feuern Sie die Salven aber nicht zu schnell hintereinander ab. Lassen Sie den Gegener kommen, sich erklären, die Vorteile darlegen (am besten fordern Sie Beweise - dann haben Sie u.U. wochenlang Ruhe) und bringen Sie erst dann das nächste ‘Argument’.
Wann vernichten Sie, als Kollege, Vorgesetzter, Kunde oder Lieferant die nächste Idee? Es geht wirklich ganz einfach! Und: Blocken Sie Diskussionen über innovations(un)freundliches Verhalten ab – da (siehe oben) könnte ja jeder kommen…